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Dieburg und Altenkirchen

Zwei Vortragseinladungen führten mich im März in andere Regionen: Nach Dieburg bei Darmstadt wurde ein Vortrag gebeten, den wir angesichts des aktuellen Ölpreisverfalls betitelt hatten mit: Ölpreisabsturz - Alles wieder gut? Ich argumentiere derzeit mit den Risiken, die der niedrige Ölpreis für die Investitionen mit sich bringt: Bei 50 US$ Erlös statt 100 US$ Erlös kürzten diverse Ölkonzerne ihre Investitionsbudgets um Milliarden. Woher soll das Öl der Zukunft kommen, wenn bekannte Felder nicht entwickelt und neue nicht gesucht werden?

Eingeladen hatte der sich derzeit findende Bürger-Energie-Tisch Dieburg. Eine parallel angesetzte Sitzung eines Arbeitskreises der Stadtverwaltung wurde spontan in den Vortragssaal verlegt. So waren auch Stadträte anwesend. Bemerkenswert an Dieburg: Die hohe Zahl an Pendlern und die sich daraus ergebenden Risiken bei Ölpreissprüngen:

pendler_in_dieburg_2014

Pendler in Dieburg: Drei Viertel aller Arbeitenden fahren raus aus der Stadt, nur 17,5% der in der Stadt Arbeitenden wohnen auch in ihr.

 

Nach Altenkirchen im Westerwald lud ein Netzwerk verschiedener Organisationen vor Ort: Das soziokulturelle Zentrum "Felsenkeller", das Gewerbenetzwerk Wiben, der 1-jährige Regionalladen Unikum, die evangelische Landjugendakademie und auch die Stadtverwaltung waren beteiligt. Der bemerkenswerte Regionalladen, der als Umschlagplatz für Produkte lokaler Hersteller und als Vernetzungsort funktioniert, war am Abend gut gefüllt und es wurde angeregt diskutiert. Mein Tenor: Der Gipfel des fossilen Zeitalters nötigt uns Anpassungen ab, diese setzen die regionale Ebene neu in Wert. Bausteine, wie die RegionalWert AG, die Dresdner Verbrauchergemeinschaft oder Regiogeld stellte ich vor. Ob es einen zweiten Versuch mit Regionalgeld nach dem Ende der "Brodeinheit" im Westerwald geben wird, wird sich zeigen.

Regionalladen "Unikum", Altenkirchen im Westerwald

Regionalladen "Unikum", Altenkirchen im Westerwald

Tags drauf kamen ca. 25 Unternehmer, Verwaltungsmitarbeiter und engagierte Bürger zu einem Vormittags-Workshop zusammen, den wir mit einer Analyse von Kaufkraftflüssen in die und aus der Stadt starteten, um dann lokale Fragen in Arbeitsgruppen zu behandeln. Auch wenn keine "exklusive Lösung" für die örtlichen Herausforderungen entstand, schien der moderierte Austausch den Teilnehmern sehr gut zu tun.

Danke an die Organisatoren vor Ort!

Transition Towns auf der Euregia-Regionalentwicklermesse in Leipzig

Von 22. bis 24. Oktober findet im Leipziger Messegelände die Euregia statt: Die Messe für Kommunal- und Regionalentwicklung in Europa. Wir werden mit dem Netzwerk der Transition-Initiativen DACH vor Ort sein. Für den 22. Oktober von 14 bis 16:30 Uhr haben wir einen Kongressbeitrag vorgesehen unter dem Titel:

Transition Towns - Energie- und Klimaanpassungsstrategien über Bürgernetze

Sprechen werden:

  • Andreas Poldrack, Postfossile Zukunft, Dresden: "Vom Peak Oil zur Vision einer Stadt im Wandel"
  • Nikolaus Huhn, Geschäftsführer Energie Gewinnt! aus Jena: "Die Stärken der Region entdecken"
  • Norbert Rost, Büro für postfossile Regionalentwicklung, Dresden: "Studienvorstellung: Peak Oil in Sachsen"
  • sowie Akteure von "Leipzig im Wandel", der Transition-Initiative Leipzig: "Die Transition Town Bewegung, ihre Hintergründe und Erfahrungen in Leipzig"

Der Kongressbeitrag soll einen Überblick geben, mit welchen Themen sich Transition-Initiativen befassen, wie diese im kommunalen Prozess zu betrachten sind und welche Chancen darin liegen, breite Bürgerbeteiligung für Energie- und Klimaanpassungsstrategien möglich zu machen. Auch die Erfahrungen, die mit solchen Initiativen in den vergangenen Jahren gesammelt wurden, sollen zur Sprache kommen.

Wir stehen nicht nur direkt nach dem Kongressbeitrag zum Gespräch zur Verfügung, sondern auch an einem kleinen Ausstellerstand. Für intensivere Gespräche mit einzelnen der oben genannten Akteure empfiehlt sich eine Terminabstimmung.

Mehr Informationen zur Euregia: www.euregia-leipzig.de

Reisebericht Viersen

Die Grünen der niederrheinischen Stadt Viersen veranstalten hin und wieder eine unterhaltsame Form von Vorträgen: Die Mischung aus Musik, Vortrag und Diskussion nennt sich "Grüner Salon", lockert das Parteileben auf und hilft, grüne Gedanken breiteren Schichten zu öffnen.

Für den 1. April war ich eingeladen, einen Bogen von Peak Oil zum Regiogeld zu schlagen. Beide Themen sind deshalb in der Stadt von aktueller Relevanz, weil ein umstrittenes Straßenbauprojekt angesichts Peak Oil noch intensiver infrage stehen müßte, als es allein die städtebaulichen und verkehrspolitischen Tatsachen bereits tun. Den Tag vor dem Vortrag nutzten wir zu einem Termin mit der städtischen Wirtschaftsförderung. Dort arbeitet man daran, das bislang kaum beachtete Citycard-System des Werberings zu intensivieren. Thomas Küppers, der oberste Wirtschaftsförderer, fand an dem vorgestellten Regiocard-System der Regios eG insbesondere den sozialen Charakter interessant. Im Gegensatz zum Ego-Prinzip der üblichen Rabattkarten, dass Rabatt(punkt)e jener erhält, der einkaufen geht, generiert die Regiocard eine Vereinsförderung, die nicht dem Einkaufenden, sondern einem von ihm gewählten Verein zukommt.

Die Förderung bürgerschaftlichen Engagements der Region war dann auch einer der Punkte, die dann am Abend auch die ca. 50 Anwesenden beim Grünen Salon interessierte. Durchaus geschockt von den Ausblicken, die das globale Ölfördermaximum (Peak Oil) bereithält, führte die Diskussion auch dahin, inwiefern Regiogeld ein geeignetes Werkzeug zur Förderung kleinräumiger Wirtschaftsbeziehungen sein könnte. Lebhafte Diskussionen waren die Folge und es läßt sich sicher sagen: Sie werden auch in Zukunft fortgeführt werden.
Tags darauf tagte der NRW-Zweig des Werkbundes in Viersen, der sich an diesem Tag nicht nur mit der Wahl eines neuen Vorstands beschäftigte, sondern von mir ebenfalls einen Impulsvortrag zu den Dynamiken im heutigen Geldsystem sowie der Idee, Geld als Werkzeug selbst zu gestalten, konfrontiert wurde. Gemeinsam mit Viersener Bürgern ging es am Nachmittag zu einem Spaziergang entlang eben jenes Straßenbauprojekts, zu dem die lokale Bürgerinitiative "Alternative in
petto" bereits 500 Vorschläge eingebracht hat, was dort anstatt Straßen wachsen könnte.

Jahresstudie der BGR erschienen

Zwei Zitate zur Erdölversorgung:

Nach der BGR-Projektion könnte die Erdölförderung weltweit bis etwa 2035 gesteigert werden. In dieser als optimistisch anzusehenden Projektion kann die globale Erdölförderung etwa 4,5 Gt/a erreichen.

Optimistischer Konjunktiv.

Erdöl ist der einzige Energierohstoff bei dem bereits in den kommenden Jahrzehnten eine steigende Nachfrage nicht mehr gedeckt werden kann. Angesichts der langen Zeiträume, die für eine Umstellung auf dem Energiesektor erforderlich sind, ist deshalb die rechtzeitige Entwicklung alternativer Energiesysteme notwendig.

Quelle: Die neue Kurzstudie Reserven, Ressourcen und Verfügbarkeit von Energierohstoffen 2010 der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

Es ist zweifelhaft, dass das gesamte Verkehrssystem innerhalb der noch verfügbaren Zeit auf dem heutigen Niveau auf ein "alternatives Energiesystem" umgebaut werden kann. Deshalb ist damit zu rechnen, dass der Verkehrsumfang zurückgehen wird. Die Regionalisierung der Wirtschaftsstrukturen bekommt von Seiten des Peak Oil besonderen Druck. Für Verantwortliche in den Kommunen und Unternehmen ist es sinnvoll, diese Entwicklung rechtzeitig aktiv anzugehen als sich von steigenden Treibstoffpreisen unter Druck setzen zu lassen.

Spanien: Hohe Spritpreise behindern Wirtschaftsentwicklung

Telepolis weist in einem heutigen Artikel auf die Spritpreisentwicklung in Spanien hin. Der Artikel zieht Parallelen zu 2008, als der Erdölpreis Rekordstände erklomm. Von diesen Rekorden ist er jetzt noch gute Stücke entfernt, trotzdem steigen die Treibstoffpreise an den spanischen Tankstellen. 2008 gab es Proteste in Bauern und Spediteuren.

Zwar hat die Preisentwicklung nichts direkt mit Peak Oil zu tun, sehr wohl lassen die Auswirkungen der Treibstoffpreise aber Ausblicke auf das zu, was künftig als "normal" gelten könnte. Der ADAC hält auch die Spritpreise in Deutschland für überhöht, meldete aber vor einigen Tagen noch, dass Autofahrer mit noch einigen Überraschungen rechnen müssen...

Peak Oil-Studie für Sachsen

Im Auftrag der Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen erstellt unser Büro eine Studie zu Peak Oil in Sachsen. Die Fertigstellung wird für März 2011 angestrebt.

In diesem Zusammenhang sind wir interessiert mit Firmen und Akteuren in Sachsen in Kontakt zu kommen, für die Öl oder das Peak-Oil-Phänomen eine besondere Rolle spielen. Für Anregungen und themennahes Material, insbesondere mit sächsischem Bezug, sind wir jederzeit offen.

Auf dem Weg zur Post-Oil-City

"Es ist schön, diese Folie mal nicht erklären zu müssen" lacht Niko Paech ins Publikum. Die erste deutschsprachige Transition-Konferenz in Hannover war für den Wirtschaftsprofessor aus Oldenburg ein Heimspiel. Peak Oil, das globale Ölfördermaximum, ist unter den ca. 150 Besuchern ein bekanntes Phänomen, darüber muss er keine Worte verlieren. Wie aber die Idee der "Transition Towns" zu seinem Konzept einer "Postwachstumsökonomie" passt, war auch für die meisten Zuhörer neu.

Postwachstumsökonomie, Peak Oil, Transition Town - kennen die denn keine deutschen Worte mehr? Auch dazu gab es einen Workshop auf der Konferenz, die parallel zu zwei Konferenzen in Schottland und Brasilien stattfand. Was hier passiert sind die ersten überregionalen Treffen einer Bewegung, deren Kernanliegen das Lokale ist. Die großen Probleme des Planeten, sei es Klimawandel, Armut oder eben Ölknappheit, müssen wir vor unserer Haustür lösen - am besten, indem wir unsere eigenen Kommunen, in denen wir leben und in denen wir Einfluss haben, auf die kommenden Entwicklungen vorbereiten. Städte in den Übergang in das Zeitalter nach dem Öl zu führen ist das Hauptanliegen der "Transitioners". Dass sich aus der Zusammenarbeit vieler lokaler Initiativen auch eine globale Veränderung formen kann, war den Besuchern der Konferenz sicherlich klar, aber ihr Fokus ist lokal.

Entsprechend waren die Themen besetzt, bei denen es nicht um die Veränderung der globalen Energieversorgung ging, sondern um den Bau von Solarkochern, nicht um die Neugestaltung des globalen Finanzsystems, sondern um den Aufbau regionaler Währungen, nicht um die grüne Revolution, sondern um den Aufbau von städtischen Permakulturgärten.

Die Idee der "Transiton Town", die eigene Heimatstadt zu einer Wandelstadt zu machen, kommt damit als eine Art Dach daher. Ein Dach, unter dem sich eine Vielzahl von Projekten, die bereits in vielen Orten existieren, zusammenfinden können. Die eine attraktive Zielstellung anbietet: Die Verwandlung der eigenen Kommune in einen noch lebenswerteren Ort.

Die Transition-Bewegung wird deshalb auch nach der Konferenz in Hannover für viele Strömungen interessant sein, die das Leitbild "global denken, lokal handeln" verfolgen. Für Kommunen offenbart sich hier ein Ansatz, mit dem Bürger in die kommunale Entwicklung einbezogen werden können, für Bürger ist er Hebel, um zielgerichtet auf die kommunale Verwaltung einzuwirken. Auch wenn, wie Gespräche in Hannover zeigten, es noch ein langer Weg ist, bis das Peak-Oil-Problem in den Verwaltungen und bei den Entscheidern ankommt und vorausschauend in die Stadtentwicklung einbezogen wird.

Mehr Infos:

Peak Oil war 2006

Leser unseres Newsletters wissen es bereits: Die Internationale Energieagentur hat in ihrem neuesten Jahresbericht sich erstmals deutlich zu Peak Oil geäußert. Demnach wurde der Peak in der Förderung konventionellen Rohöls bereits im Jahr 2006 erreicht. Im der Zusammenfassung des World Energy Outlook lautet das dann so:

"Die Rohölförderung erreicht 2020 ein Plateau von ca. 68 bis 69  mb/d, was unter dem 2006 erzielten Maximum von 70  mb/d liegt."

Wir lesen: Leicht und billig zu förderndes Rohöl (Crude Oil) hat 2006 ein Maximum von 70 Millionen Barrel pro Tag (mb/d) erreicht, 2020 soll diese Art der Förderung immer noch 68 bis 69 Millionen Tagesbarrel erreichen, aber nicht mehr steigen. Die IEA geht trotzdem von weiter steigendem Bedarf aus, der durch unkonventionelle Erdöl-Vorkommen befriedigt werden soll.

Die zweite interessante Aussage lautet:

Im Szenario der neuen energiepolitischen Rahmenbedingungen kostet 1 Barrel Rohöl 2035 durchschnittlich 113 USD.

Sieht man die IEA als "offizielles globales Energieministerium", so bedeutet dies, dass alle Unternehmen, Kommunen und Regierungen in ihrer strategischen Ausrichtung in 25 Jahren mit 113 US-Dollar kalkulieren müssen. Tut ihr das, liebe Mit-Unternehmer, Bürgermeister und Präsidenten?

Unbeachtet bleibt bei dieser Preisprognose ganz bestimmt die Inflationsentwicklung, die auf das Szenarion natürlich noch draufgerechnet werden müßte. Wie auch immer gilt für alle Unternehmen und Regionen: Prüfen Sie Ihr Geschäftsmodell als auch Ihre Zulieferer darauf, ob diese die oben genannten Entwicklungen in ihre Strategie einbeziehen!

Kleinigkeit am Rande: Der VideoVortrag "Was bedeutet Peak Oil?" hat bei YouTube inzwischen eine Abrufzahl von über 10.000 erreicht...

Nachtrag: Thomas Seltman von der Energy Watch Group im Interview mit radio dreyeckland.

1. deutschsprachige Transition-Konferenz, 19.-21.11.2010, Hannover

Die Idee der "Transition Town" ist die Vorstellung eines Übergangs: Des Übergangs einer Kommune vom Zeitalter der billigen Energie ins postfossile Zeitalter. Für die meisten Menschen ist dies bislang unwichtig, doch für eine wachsende Gemeinde von Menschen spielt eine Kernfrage unserer Zukunft eine immer entscheidendere Rolle:

Wie wollen wir leben, wenn das Öl knapp wird?

Peak Oil ist die Triebkraft hinter dieser Frage. Wer sich mit dem Höhepunkt der globalen Erdölförderung befasst ahnt, dass unsere heutigen Wirtschafts- und Gesellschaftsstrukturen vor einem intensiven Wandel stehen. Selten kommt diese Voraussicht in den etablierten Strukturen und Institutionen an (wie jüngst in Form der Bundeswehr-Studie). Die Idee der Transition Town aktiviert deshalb in erster Linie die Bürger. Die Bewohner der Städte und Gemeinden. Also uns. Denn der Weg ins Zeitalter nach dem Öl wird nicht möglich sein, wenn er nicht in jedem Haus, in jeder Straße und in jeder Stadt begonnen wird. Denn dort sind die Orte, an denen heute noch Erdöl seine große Rolle spielt.

Die nächste Phase für die Transition-Bewegung im deutschsprachigen Raum beginnt Ende November. Dann wird es in Hannover die erste deutschsprachige Transition-Konferenz geben. Sie findet parallel zu einer Konferenz in Schottland und einer in Brasilien statt. In Hannover wird die Transition-Idee erstmals durch eine große vernetzende Veranstaltung überregional im deutschsprachigen Raum verankert werden.

Interessant dürfte die Zusammenkunft nicht nur für Bürger sein, die die Zukunft aktiv mitgestalten wollen. Sie dürfte gerade für Bürgermeister und Verwaltungsmitarbeiter interessant sein, die wissen wollen, mit welcher Kraft in den kommenden Jahren in ihrer Gemeinde zu rechnen ist und: Mit welchen Ideen und Aktivitäten sich die Bürger aktiv in kommunale Prozesse einbinden lassen. Die Gestaltung der Kommunen angesichts Peak Oil wird eine der großen Zukunftsaufgaben und die erste deutschsprachige Transition-Konferenz dürfte die Auftaktveranstaltung sein, die die Bewegung überregional wahrnehmbar macht.

Reaktionen auf die Bundeswehr-Studie zu Peak Oil

2 Wochen hat es gedauert, bis die Studie der Bundeswehr zu Peak Oil ihren Weg in die Massenmedien gefunden hat. DIE WELT war die erste größere Publikation, die das Thema aufgriff, nur wenige Stunden später SPIEGEL-Online.

Ein Überblick über weitere Kommentare und Publikationen:

Weitere Links werden, wenn es sich lohnt, hier laufend ergänzt. Insbesondere im englischsprachigen Raum sorgt die Studie inzwischen für Reaktionen, sowohl auf Peak Oil-Beobachterseiten als auch auf Finanzwebsites oder solche mit militärischem Blickwinkel. Überwiegender Tenor ist derselbe wie beim Spiegel, da sich offenbar die meisten Artikel letztlich auf diesen Artikel beziehen.

Was mir wichtig ist: Neben all den Gefahren, die Peak Oil mit sich bringt und die in der Studie intensiv und sachlich beleuchtet werden, ist es ebenso wichtig, konstruktive Wege zu finden, damit umzugehen. Diese Wege sehe ich insbesondere auf der kommunalen Ebene, deshalb nochmal der Hinweis auf die Analyse der Bundeswehr-Studie aus kommunaler Sicht.

Studie sieht düstere Zukunft auf EnergiemarktS